Azubi-Recruiting: So finden Sie Nachwuchskräfte
Azubi-Recruiting: So finden Sie Nachwuchskräfte
Azubi-Recruiting: Die Kommunikations- und Informationskanäle junger Menschen nutzen
Immer häufiger bleiben Lehrstellen bundesweit unbesetzt, doch junge Fachkräfte gibt es genug. Der Fachkräftemangel lässt sich meist auf regionale oder qualifikatorische Passungsprobleme zurückführen. Hinzu kommt, dass der Arbeitsmarkt sich in einem Wandel zugunsten der Bewerber befindet. Im Kampf um die Aufmerksamkeitsökonomie potentieller Kandidaten müssen Unternehmen und Betriebe aktiv für sich werben. Um das Ausbildungsmarketing effizient zu gestalten, muss die Zielgruppe dort angesprochen werden, wo sie sich aufhält. Zentral ist dabei die Frage, wo sich junge Menschen über Ausbildung oder Beruf informieren.
Mobile Kommunikation bei Jugendlichen beliebt
Es tut Unternehmen und Betrieben gleichermaßen gut, zu wissen, wie die Generationen Y und Z ticken – denn sie strömen immer mehr auf den Arbeitsmarkt. Noch besser kann es unter Umständen sein, zu wissen, wo sich junge Menschen über den zukünftigen Ausbildungsplatz oder Beruf informieren. Wenn Stellen immer häufiger unbesetzt bleiben, müssen Unternehmen aktiv werden. Das Recruiting muss sich stets den aktuellen Rahmenbedingungen anpassen. Im digitalisierten und medialen Zeitalter bedeutet dies, zu wissen, wo junge Menschen am besten anzusprechen sind und wo sie auch angesprochen werden wollen. Um den eigenen Betrieb und offene Stellen effektiv und attraktiv zu vermarkten, gilt es die Informationskanäle junger Generationen zu kennen. Das Kommunikations- und Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen wird beispielsweise in der JIM-Studie seit 1998 regelmäßig erfasst. Besonders aufschlussreich für das Azubi-Recruiting können empirische Studien zur konkreten Ausbildungssuche sein. So zeigt eine von meinestadt.de durchgeführte Umfrage, dass Jugendliche – und das dürfte niemanden überraschen – überwiegend die Online-Suche präferieren. 15 bis 23-jährige nutzen dabei als Endgerät der Wahl insbesondere das Smartphone oder Tablet. Dies deckt sich mit einem allgemeinen Trend hin zur mobilen und vor allem applikationsbasierten Kommunikation. So gaben 55 Prozent der befragten an, häufig bis sehr häufig Azubi-Apps für die Ausbildungssuche zu nutzen. Dabei suchen die meisten Jugendlichen gezielt nach ihrem Traum-Arbeitgeber und mehrheitlich nach lokalen Betrieben (meinestadt.de 2017).
Online, ja – aber nicht nur
Mobile Kommunikation erlebt dank Smartphones und Tablets ein Hoch, insbesondere unter jungen Menschen. Laut einer Bitkom Studie nutzen rund 94 Prozent der 14 – 18-jährigen ein Smartphone (Bitkom Research 2017). Die junge Generation ist always on und immer erreichbar. Die präferierten Kanäle zur Online-Suche sind vor allem Suchmaschinen, aber auch die Jobbörse der Agentur für Arbeit sowie Ausbildungsportale wie ausbildung.de oder azubi.de (apoBank 2018). Dass Ausbildungsportale für junge Menschen relevante Anlaufstellen sind, zeigen auch die Selbstauskünfte der Plattformen: Die Ausbildungsplattform azubiyo.de erreicht laut eigenen Aussagen rund 1,8 Millionen Jugendliche monatlich und 3,5 Millionen Besucher jährlich erreicht das Portal der Bundesagentur für Arbeit planet-beruf.de. Insgesamt geben 8 von 10 Jugendlichen an, Online-Jobportale in ihre Suche zu integrieren (CareerBuilder 2017). Obwohl soziale Netzwerke immer häufiger Teil der externen Unternehmenskommunikation werden und sich dort größerer Beliebtheit erfreuen, sind sie im Rahmen des Azubi-Recruitings nicht zwangsläufig die Lösung aller Probleme. Denn obwohl Facebook, Instagram und YouTube von Jugendlichen zur Berufsorientierung verwendet werden, nutzt rund ein Viertel der Befragten keine sozialen Netzwerke, um sich über potentielle Arbeitgeber und Betriebe zu informieren (apoBank 2018). Dies bestätigt auch eine Studie von CareerBuilder, wonach nur jeder Dritte junge Mensch Social Media Kanäle als Informationsquelle für Karrierethemen nutzt (CarreerBuilder 2017). Online-Kommunikation sollte nicht der einzige Weg im Azubi-Marketing sein – Printmedien wie Tageszeitungen spielen in der Berufsorientierung und Ausbildungssuche eine durchaus wichtige Rolle. Auch die Schule als Sozialisationsort ist nicht zu vernachlässigen – rund zwei Drittel möchten Informationen in der Schule beziehen. Ebenso wird Karrieremessen Relevanz zugesprochen. Besonders wichtig sind Jugendlichen jedoch Eltern und Familie beziehungsweise Freunde und Bekannte im Rahmen der Ausbildungssuche (apoBank 2018).
Für Jobsuchende ist und bleibt das Internet die erste Anlaufstelle – dabei nutzen 66,4 Prozent Internetstellenbörsen und rund 38 Prozent die Unternehmenswebsite (Monster 2015). Es ist für Unternehmen und Betriebe gleichermaßen wichtig, sich auf ihrer Website nicht nur als Marke oder Dienstleister, sondern auch als Arbeitgeber zu präsentieren und potentielle Fachkräfte über offene Stellen, Unternehmenskultur oder Unternehmensgeschichte zu informieren. Im Gegensatz zu Jugendlichen greifen 64,4 Prozent der Karriereinteressierten vor allem auf den Laptop zur Suche zurück und nur rund 13 Prozent auf das Smartphone (Monster 2017). Je älter also die Generation, umso weniger wird mobil gesucht. Für ein effektives Recruiting gilt es zu wissen, in welcher Generation sich die Zielgruppe befindet und wo man diese am besten erreichen kann.
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Quellen
apoBank 2018: Schülerbefragung 2017. Online: http://newsroom.apobank.de/documents/studienergebnisse-schuelerbefragung-2017-75973.
azubiyo.de: https://www.azubiyo.de/arbeitgeber/.
Bitkom Research 2017: Die Zukunft der Consumer Technology 2017, Seite 16. Online: https://www.bitkom.org/noindex/Publikationen/2017/Studien/2017/CT-Studie/170901-CT-Studie-online.pdf.
CareerBuilder 2017: Abenteuer Jobsuche. Online: http://presse.careerbuilder.de/pressreleases/candidate-journey-studie-2017-und-infografik-so-sehen-bewerber-die-etappe-jobsuche-2261326.
meinestadt.de 2017: Umfrage. Online: https://jobs.meinestadt.de/deutschland/stellenanzeigen-aufgeben/presse/2017/jugendliche-wuenschen-sich-emotionale-ansprache-und-mobile-bewerbung.
Monster 2017: Recruiting Trends 2017 – Mobile Recruiting, Seite 11. Online: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/542343/umfrage/nutzung-von-mobilen-endgeraeten-fuer-eine-bewerbung-in-deutschland/.
Monster 2015: So suchen die Deutschen nach Jobs. Online: https://de.statista.com/infografik/3314/von-stellensuchenden-bei-der-jobsuche-genutzte-informationskanaele/.
planet-beruf.de: http://planet-beruf.de/schuelerinnen/feature-navigation/presse/pressemitteilung-berufswahlmagazin-032018/