Arbeitsorganisation der Zukunft: Trends im Personalmanagement
Arbeitsorganisation der Zukunft: Trends im Personalmanagement
Digitalisierung und Technologisierung haben einen großen Einfluss auf unsere Arbeitswelt, welche sich in einem stetigen Wandel befindet. Auch der HR-Bereich muss sich den Herausforderungen stellen und insbesondere technologische Weiterentwicklungen in den Personalabteilungen fördern. Jährlich präsentiert der Bundesverband der Personalmanager (BPM) neue Trends, welche das Personalmanagement künftig prägen werden.
Vorteile der Digitalisierung nutzen
Nahezu alle Lebensbereiche sind von der Digitalisierung betroffen, so auch die Arbeitswelt in erheblichem Maße. Die Wirtschaft hat sich längst zu einer Digitalwirtschaft entwickelt, welches mit Vorteilen aber auch mit Herausforderungen einhergeht. Neben neuen Berufsfeldern die entstehen, gilt es bestehende Mitarbeiter auf die technologischen Veränderungen vorzubereiten. Hier ist dem BPM zufolge die Politik gefordert ein umfassendes Paket für die digitale Bildung und übergreifende Bildungsansätze zu präsentieren. Der Fokus für Unternehmen liegt dann darin, praxisnahe Weiterbildungsangebote sicherzustellen. Insbesondere der HR-Bereich kann Mitarbeiter mitnehmen und beispielsweise ein Echtzeitlernen am Arbeitsplatz ermöglichen. Aber auch die zukünftige HR-Arbeit ist digital: Um eine Veränderungsbereitschaft vorzuleben, sollten Personalabteilungen modernisiert werden. Personaler können von der Automatisierung ihres Bereiches profitieren, etwa indem Chatbots sie von Routine- und Verwaltungsaufgaben entlasten. Mit der Digitalisierung geht die Zunahme von digitalen Daten einher, auch in Unternehmen. Personenbezogene Daten müssen gemäß der Vorgabe der DSGVO, welche im Mai dieses Jahres in Kraft getreten ist, geschützt werden. Hier empfiehlt der BPM einen transparenten Austausch über Datenschutz und -nutzung. Personaler können von den Vorteilen einer digitalen Datenanalyse und der zielgerichteten Auswertung profitieren.
Arbeit und Recruiting 4.0
Einen weiteren Trend stellt die Arbeitsorganisation der Zukunft dar: Hier liegt der Fokus insbesondere auf der Zusammenarbeit, sodass Unternehmenshierarchien und -führungen grundlegend überdacht und dem Zeitgeist entsprechend umstrukturiert werden müssen. Arbeit 4.0 impliziert zeitgemäße Organisationsformen. Der HR-Bereich kann hier als flexibler Coach auftreten und die Rolle eines Vermittlers einnehmen. Inspirieren lassen können sich Personalabteilungen von aktuellen Entwicklungen wie der Unternehmensagilität oder dem Design Thinking. Zusammenarbeit kann auch durch Mitbestimmung und Mitarbeiterbeteiligung gefördert werden, denn Digitalisierung bedeutet auch in Teilen Individualisierung. Das Personalmanagement ist gefragt, wenn es um die Einbindung des Betriebsrats in die agilen Unternehmensstrukturen geht. Auch über Möglichkeiten der Mitarbeiterbeteiligung sollen Personaler nachdenken, insbesondere die Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer kann so gestärkt werden. Neben den Unternehmensstrukturen gilt es auch das Recruiting in Richtung Zukunft zu lenken. Getreu dem Motto engage and find statt post and pray ist beim Recruitment 4.0 gezielte Aktivität des HR gefragt. Denn die Entwicklungen des Arbeitsmarkts deuten immer mehr auf einen Bewerbermarkt hin. Im digitalisierten Zeitalter reicht es nicht mehr, Anzeigen zu veröffentlichen und zu hoffen, dass sich geeignete Bewerber melden. Recruiter müssen gezielt auf Kandidaten zugehen und die Arbeitgebermarke stärken.
Nachvollziehbare und durchsichtige Prozesse schaffen Vertrauen
Das Personalmanagement wird zukünftig von Transparenz geprägt werden: Zahlreiche Unternehmen, darunter auch kleine und mittelständische, folgen dem Trend flexibler Arbeitsmodelle und gehen damit auf die Wünsche ihrer Mitarbeiter ein. New Work im digitalisierten Zeitalter bedeutet immer häufiger orts- und zeitunabhängiges Arbeiten, der traditionelle ‚nine-to-five‘ Bürojob entwickelt sich parallel zu den menschlichen Bedürfnissen sowie ökonomischen und technologischen Rahmenbedingungen weiter. Flexibles Arbeiten braucht Transparenz. Hier sei ein offener Dialog zwischen der Wirtschaft und der Politik sowie klare rechtliche Vorgaben wichtig, so der BPM. Unsicherheit herrsche beispielsweise beim Thema Datensicherheit beim Homeoffice. Eine transparente Vorgehensweise wird auch in den Bereichen Gehalt sowie Gleichstellung der Geschlechter gefragt sein. Transparenz schafft Vertrauen und zahlt sich letztlich auf eine starke Arbeitgebermarke ein.
Quellen:
https://www.haufe.de/personal/hr-management/die-hr-trends-fuer-2018_80_437388.html
https://www.bpm.de/meldungen/die-8-hr-trends-2018-aus-sicht-des-bpm-1529828413